Diesmal wollen wir über das Kaspische Meer. Wir haben gar keine andere Wahl. Denn der Landweg linksherum oder rechtsherum ist uns versperrt. Die Einreise-Bestimmungen dieser Länder dort sind uns einfach zu hart und die Visa viel zu teuer.
Der neue Hafen von Baku liegt weit weg von der Stadt, mitten im Niegendwo. In einer Baracke, ganz hinten am anderen Ende des Hafengeländes, haben wir endlich das Ticket Office gefunden. Dort erfuhren wir, dass heute Nacht noch ein Schiff ankommen und wieder ablegen würde. Diese Information war vorher aus der Entfernung nicht zu bekommen. Es ging nur hier vor Ort. Und auch hier hat man uns noch den ganzen Tag hingehalten, bis wir am Ende endlich ein Ticket in der Hand hielten
Aber wir dürfen nicht klagen. Andere haben hier schon mehrere Tage ausharren müssen, auf diesem öden Gelände. Das Schiff kommt nämlich nur alle 3 bis 4 Tage. Es gibt keinen Fahrplan. Das Schiff fährt erst ab, wenn es voll geladen ist. Und das Wetter muss auch mitspielen, sonst kann das Schiff gar nicht erst an- oder ablegen. Wir dagegen sollten noch am selben Tag weiterkommen.
Dass es hier im Hafen W-Lan gibt, für einen lächerlich geringen Preis, haben wir leider erst am Abend erfahren. Man erhält den Zugang dazu von dem netten Marktbetreiber direkt neben dem Warteraum. Er macht halt keine Werbung dafür.
Der Warteraum liegt übrigens kurioser Weise ganz am anderen Ende des Hafengeländes. Und so mussten wir mehrmals am Tag von einen Ende zum anderen laufen, wobei man jeweils eine Grenzkontrolle und eine Hafenkontrolle durchquert, und das wechselweise sogar von der falschen Seite. Am Anfang ging das nur mit strengen Kontrollen. Nachher ging es auch einfach so.
Spät am Abend durften wir dann tatsächlich auf das Schiff. Und irgendwann in der Nacht ist es dann losgefahren. Wir hatten glücklicherweise die letzte Zwei-Bett-Kabine erwischt und haben darin sehr gut geschlafen.

Das Schiff selbst entsprach diesmal ganz genau unseren Erwartungen. Es ist ein echtes Arbeitsschiff.

Auf dem ganzen Schiff gab es an Deck nur diesen einen Stuhl, der auf dem folgenden Bild zu sehen ist. Wir haben natürlich gleich unser Handtuch ausgelegt. Nein, das war natürlich nur Spaß. Aber das mit dem einzigen Stuhl stimmt.

Auch auf diesem Schiff haben wir wieder andere Verrückte getroffen, die so wie wir auf großer Reise sind. Wir hatten eine gute Zeit zusammen.

Nach einem Tag und zwei Nächten konnten wir dann schon früh morgens den Hafen von Aqtau sehen.

Es hat aber noch Stunden gedauert, bis wir wirklich angelegt haben und von Bord gehen konnten. Auch dieser Hafen liegt ca. 70 km entfernt von der eigentlichen Stadt. Und auch hier gibt es wieder rund herum nichts.

So hat es dann noch bis zum Abend gedauert, bis wir irgendwie in Aqtau angekommen sind.
Aber jetzt sind wir tatsächlich in Kasachstan.