Inzwischen haben wir alle Visa beisammen und wir haben uns tatsächlich auf den Weg gemacht. Den Beginn unserer Reise haben wir mit einem Verwandtenbesuch in Serbien verbunden. Anlass war eine Hochzeit in der Familie.

Die Hochzeit war ein rauschendes Fest. Es begann mit der festlichen Trauung in einer orthodoxen Kirche. Der Pope war bemerkenswert, denn er trat sehr locker auf. Seine Predigt war mehr eine Art Eheberatung, aber eine, bei der die Leute immer wieder etwas zu lachen hatten. Demnach haben es Männer und Frauen miteinander sehr schwer, aber Frauen ganz besonders. Er spreche da aus Erfahrung. Orthodoxe Popen dürfen ja heiraten.

Anschließend ging es in eine Mega-Location, ein großes Weingut, das mit viel Liebe zum Detail hergerichtet ist. Höhepunkt des Abends war der Auftritt des Namensgebers dieses Ortes, nämlich Zvonko Bogdan. Er ist ein berühmter Sänger in Serbien und hat zwei Stunden lang, ohne Unterbrechung ein Lied nach dem anderen angestimmt.

Am nächsten Tag sind wir dann weiter gefahren und haben noch an verschiedenen Orten Verwandte besucht, die Lebenden und auch die Verstorbenen.

Jetzt sind wir also in Novi Sad angekommen. Morgen soll dann die eigentliche Reise mit Bus und Bahn nach China beginnen. Als erstes wollen wir einen Bus nach Belgrad nehmen. Von da müssen wir dann irgendwie weiter nach Sofia. Bis Freitag sollten wir in Burgas sein, am schwarzen Meer. Dort wollen wir eine Fähre nach Georgien erwischen, die nur einmal pro Woche verkehrt. Mal sehen, ob wir das schaffen.