Um zur Märchenwiese oben am Fuße des Nanga Parbat zu gelangen, muss man zuerst ein Stück mit dem Jeep fahren. Zu Fuß gehen ist hier für Ausländer nicht erlaubt. Ich habe es ausprobiert und wurde von der Polizei freundlich aber bestimmt zurückgeholt. Die Fahrt mit dem Touristen-Jeep dauert ca. 1,5 Stunden.

Immer höher geht es, vorbei an steilen Abhängen.

Manchmal kommt ein Jeep auf dem engen Weg entgegen.

Das ist eine gute Gelegenheit, um sich gegenseitig zu fotografieren.

Und weiter geht es.


Irgendwann kommt man in einem Hochtal an.

Hier endet die Fahrt mit dem Jeep und es geht zu Fuß weiter.

Die Saison ist vorbei, so dass man hier oben keinem Menschen mehr begegnet. Aber man begegnet gelegentlich einer Ziege.

Und Kühe sind auch noch da.

Nach ca. zwei Stunden kommt man an eine große Lichtung im Wald. Über dem Wald sieht man endlich den Nanga Parbat.

Auch wenn der Berg in diesem Moment noch wolkenverhangen ist, der Anblick ist dennoch beeindruckend.

Am vorderen Rand der Lichtung stehen Holzhütten für die Übernachtung bereit. Die zweite Hüte in der Reihe war meine. Es ist alles sehr rustikal. Nachts muss man sich gut zudecken, denn draußen wird es bitterkalt.

Ich war der einzige Gast und durfte mich daher in der Küche aufwärmen. Hier habe ich natürlich wieder viele nette Leute kennengelernt.

In der Nacht klarte dann das Wetter auf. Bei hellem Mondschein war der Berg gut zu sehen.

Am nächsten Morgen war dann immer noch klare Sicht.

Für kurze Zeit erstrahlt rötliches Licht auf den Berg.

Später, im gleißenden Licht, erstrahlt der Berg in seiner ganzen Pracht.

Als nächstes steht eine Wanderung an. Das Ziel ist tatsächlich ein Base-Camp am Nanga Parbat. Es soll leicht von hier aus erreichbar sein. Alle reden mir zu, dass ich mir einen Guide nehmen soll. Ja klar, ich bin ja vernünftig. Ein solcher ist auch schnell gefunden und es geht los.
Gleich zu Beginn der Wanderung hat man einen tollen Blick auf den Gletscher des Nanga Parbat.

Der Weg ist immer leicht erkennbar und nur ganz sanft ansteigend. Allerdings macht die dünne Luft zu schaffen.

So geht es einige Zeit durch schöne Wald- und Berglandschaft.

Später öffnet sich der Weg und es geht über eine geschlossenen aber dünne Schneedecke weiter leicht bergauf.

Schließlich geht es ein kurzes Stück steiler hoch.

Dann erreichen wir einen sogenannten Viewpoint. Von hier aus hat man einen sagenhaften Blick auf den Gletscher.

Dies ist der Blick über den Gletscher zum Tal hinunter.

Bis hier hat die Wanderung 2 Stunden gedauert. Um zum Base Camp zu laufen würde es jetzt noch mal 2 Stunden dauern. Dazu müsste man rechts am Gletscher entlanglaufen und dann weiter hinten am Berg einen Anstieg hoch.

Aber leider meint mein Guide jetzt, dass das zu gefährlich sei, wegen Steinschlag. Davon war bisher keine Rede. Auch deutete er an, dass ich zu langsam sei. Aber wir hatten erst 11:30. Es wären noch über 5 Stunden Tageslicht gewesen. Und wenn Zeit so kritisch ist, dann hätten wir ja auch einfach früher losgehen können.
Mein Guide war nur mit Turnschuhen unterwegs. Als Wärmeschutz trug er ein Jacket und er hatte kein Wasser dabei. Ich dagegen war vergleichsweise gut ausgestattet: warme Jacke und warme Handschuhe, extra in Lahore gekauft. Außerdem hatte ich gute Wanderschuhe an und natürlich genügend Wasser dabei. Für die Strecke bisher hätte ich keinen Guide gebraucht. Und für den Rest wahrscheinlich auch nicht. Via Maps.Me und GPS weiß ich genau, wo der Weg hergeht.
Schade, so bringt er mich um ein Fleißkärtchen, das ich gerne erarbeitet hätte. Zum Angeben ist ein Base Camp halt viel besser geeignet, als nur ein schnöder Viewpoint. Aber, und da schenke ich den Beteuerungen des Guides sogar Glauben, am Base Camp hätte man wahrscheinlich auch nicht viel mehr gesehen, als hier am Viewpoint. So gebe ich mich also mit dem Erreichten zufrieden. Aber das nächste Mal nehme ich ganz bestimmt keinen Guide mehr.
So ging es dann zurück und wir waren am frühen Nachmittag wieder an der Lichtung. Weil es so schön war, hier nochmal der Blick von der Lichtung aus auf den Nanga Parbat.
