Es ist, als ob sich China nochmal von seiner aller besten Seite zeigen wollte. Auf diesem Teil der Reise bin ich auf besonders viele freundliche Leute getroffen. Es fing schon im alten Bahnhof von Peking an, der ausnahmsweise mal mitten in der Stadt liegt. Dort konnte ich das Gate von meinen Zug nicht finden, weil es auf dem Ticket nicht mit einer Nummer verzeichnet war, sondern nur mit chinesischen Schriftzweichen.
Ein anderer Reisender hat das wohl beobachtet. Er klopfte mir auf die Schulter, las die Angaben auf meinem Ticket und führte mich dann durch das Gewirr von Gängen und Hallen durch den Bahnhof zum richtigen Gate. Dort deutet er mir an zu warten und verabschiedet sich. Zehn Minuten später kam er dann nochmal vorbei, nur um sich zu vergewissern, dass alles richtig war. Wir beide konnten uns nicht mit Worten verständigen. Aber kurze Blicke, Körpersprache und hier und da ein Lächeln genügten um sich voll zu verstehen.

Mein Plan war, über Nacht nach Datong zu fahren. Dort wollte ich den Tag verbringen, um eine Buddah-Statue zu sehen, nach der ich schon lange suche. In der folgenden Nacht sollte es dann in zusätzlich 30 Stunden Fahrt sehr weit nach Westen gehen, nach Turpan. Insgesamt hatte ich also vor, drei Nächte im Zug zu verbringen, mit einem Zwischenstop nach der ersten Nacht. Es hat alles ganz genau so geklappt.
Auf dem ersten Zug gab es schon einen Hinweis auf mein Ziel am nächsten Tag.

In Datong ging es dann mit einem Bus raus aufs Land. Nach dem Besuch von so vielen Mega-Städten tat es mal gut, wieder grüne Landschaft zu sehen.

Nach einer halben Stunde Fahrt kam ich dann an meinem Ziel an. Und da war sie, die wunderschöne Buddah-Statue.

Diesen Buddah hatte ich eigentlich schon ganz am Anfang in Dunhuang erwartet. Das lag daran, dass es im Internet zahlreiche Bilder gibt, die den Eindruck erwecken, dieser Buddah befinde sich in Dunhuang. Da hat sich wohl jemand einen Spaß erlaubt. Denn dort ist er nicht. Zwischenzeitlich dachte ich sogar, es gäbe ihn gar nicht, jedenfalls nicht hier in China. Aber dann war da eine Ausstellung in Peking mit Hinweisen auf diesen Buddah hier in Datong. Und siehe da, hier habe ich ihn gefunden. An seinen großen Ohren habe ich ihn wiedererkannt.

Hier in dieser Gegend sind die Leute besonders freundlich. Oft werde ich angesprochen, um ein Foto zu machen. Ich lasse mich gerne darauf ein, denn es ist eine gute Gelegenheit, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.


Mit diesen Leuten habe ich mich besonders gut verstanden. Wir haben uns eine Weile gut unterhalten. Am Ende haben wir unsere Kontaktdaten ausgetauscht.

Hier auf dem Land gibt es aber auch ganz andere nette Begegungen.

In der langen Zugfahrt danach ging es dann nach kurzer Zeit genau so weiter. Am Anfang sah es mal wieder so aus, als nähmen die Mitreisenden keine Notitz von mir. Aber das täuscht. Das kenne ich schon aus Kasachstan. Man muss nur irgendeinen Einstieg finden um das Eis zu brechen. Danach stellt sich heraus, dass sogar sehr großes Interesse besteht, sich mit einem Exoten, wie ich es hier bin, zu unterhalten. Wir haben alle unser bestes Englisch ausgepackt und uns gut verständigt.


Wir beide haben uns stundenlang unterhalten. Wir hatten ja genug Zeit. Es war sehr interessant.

Auf diese Weise bin ich problemlos wieder in die Nähe der Stelle gekommen, wo der Aufenthalt in China begonnen hat. Es war eine weite Fahrt, aber ich habe dazwischen viel gesehen und es war insgesamt sehr unterhaltsam.