Auf dem Land- und Seeweg nach China

10. Von Almaty nach Ürümqi

Dieser Bus brachte uns von Kasachstan nach China.

Es handelt sich um einen Schlafbus. Statt Sitzen gibt es Betten. Diese sind allerdings sehr klein.

Aber wir hatten Glück. Der Bus war nur halb belegt. So konnten wir uns ganz hinten, wo sich vier Betten nebeneinander befinden, wie auf einer Art Liegewiese breit machen. Das war sogar ganz komfortabel.

Der Grenzübertritt war sehr langwierig. Die chinesischen Kontrollen fanden in einem riesigen, aufwändig gestalteten Gebäude statt. Hier zeigt der chinesische Staat, wie groß und stark er ist. Aber leider darf man keine Fotos von dieser Pracht machen, was ja irgendwie widersinnig ist.

Der große architektonische Auftritt stand im krassen Gegensatz zu dem kleinlichen Verhör, das hier jeder einzeln über sich ergehen lassen musste. Das im folgenden Bild gezeigte Stück Papier erschien den Beamten als ganz besonders suspekt. Sie taten eine ganze Weile so, als handle es sich um ein geheimdienstliches Dokument. Wer uns das gegeben habe und was es darstelle, wollten sie immer wieder wissen.

Am Ende konnte auch das aufgeklärt werden und wir durften rein. Dabei gab es sogar noch eine nette Begegnung. Eine junge Grenzbeamtin stellt mit aufrichtiger Bewunderung fest: "Your son is handsome and tall.". So ein Kompliment muss einen Vater doch stolz machen.

Nach einer weiteren Nachtfahrt kamen wir in Ürümqi an. Das ist eine riesen große Stadt mit vielen Hochhäusern und noch viel mehr Autos.  

In einem Randbezirk der Stadt war dann die Busfahrt zu Ende. Aber nicht in einem Busbahnhof, sondern an irgendeinem Straßenrand. Warum gerade hier, wissen wir nicht. Vielleicht wohnt der Busfahrer hier um die Ecke?

So hatten wir bei unserer Ankunft keine Toilette und kein Internet. Wir konnten keine Schilder lesen und niemand konnte uns den Weg erklären. Mit Mühe sind wir aus der Ecke wieder rausgekommen.

Wir haben es also bis China geschafft. Genau deshalb hat mein Sohn beschlossen, dass für ihn jetzt das Ziel erreicht ist. Inzwischen ist er nach Hause geflogen. Ich will aber weiter mit Bus und Bahn in den Osten von China fahren.

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